Bispingen - Soltau
(20,7 km - 130 Hm auf - 120 Hm ab)Zuerst muß ich am heutigen Morgen (als die Temperaturen noch gediegen sind) noch etwas von gestern nachliefern:
Winterwunder ? Schneeverdienen ? Skispringen ? Liftanlagen ?
HIER ?
Mittlerweile ergibt sich ein schlüssiges Bild, zusammen mit dem komischen Gebäude, welches ich gestern nahe der A7 erspäht hatte: Snow Dome Bispingen
Der Tag startet heute mit dem besten Frühstück der nördlichen 25% Deutschlands: Ich wähle roten Heringssalat, Nürnberger Würstchen und Antipasti vom Feinsten. Dazu ein herber friesischer Schwarztee mit Milch. Leben, was bist du schön.
Gute 20 Kilometer heute ? Warum nicht 45 ? - Nach einem derartigen Frühstück nach meinem Gusto, bin ich bester Laune und könnte Bäume ausreißen ;-)
Nun, bevor man mich jetzt hier noch einbuchtet (nach aktueller Erhebung sind sowieso nur noch 22% der Bäume in Deutschland komplett gesund - das sind übrigens schlechtere Werte als zu Zeiten des "großen Waldsterbens" in den 80ern: Quelle), weil ich der Flora Leid zufüge, kanalisiere ich meine überschüssige Energie lieber in Vorwärtsdrang.
Sehr weit komme ich damit allerdings nicht: Nach dem Abzweig an der versteckt hinter Bäumen idyllisch gelegenen Jugendherberge von Bispingen und noch kurz vor dem ersten Abenteuerspielplatz (der heute übrigens begangen werden muß - die Markierung führt mittendurch), kommen mir zwei Wanderer mit RICHTIG großem Gepäck entgegen: Ingo und Carsten haben sich von Celle bzw. Soltau auf den Weg gemacht und gehen die Heidschnuckenroute gen Hamburg.
Während wir noch so am Ratschen sind (@Suywen: NEIN, das Grüne Band selbst (NVA-Grenzwege) ist definitiv NICHT mit dem Rad befahrbar !) kommen drei Jungs gen Süden vorbei. An Hand des Gepäcks auch als Weitwanderer erkennbar, die teils aber schon am frühen Morgen ganz schön unrund laufen - wenn ich das mal so feststellen darf.
Dann kommen auch gleich noch drei nette Schweizer (2 Frauen und 1 Mann), mit denen ich dann auf dem Spielplatz noch etwas plaudere: Aus der Nähe von Luzern kommend ist die Pistor (einer meiner Kunden) natürlich ein Begriff und die Sache mit den Tagesrucksäckchen erklärt sich auch schnell: Sie gehen den gesamten Heidschnuckenweg mit Gepäcktransport-Komfort.
Mensch, da hätte man hier ja gleich ein Weitwander-Event am frühen Morgen veranstalten können !
Nachdem die Jungs augenscheinlich rasten und die Schweizer etwas gemütlicher unterwegs zu sein scheinen, gehe ich voran und ab in den Wald.
Bereits kurz vor der Luhequelle wird die heutige Zusatzherausforderungen offensichtlich: Bremsen !
Ich gelte ja manchmal vielleicht als etwas geizig (weil ich nur für bestimmte Dinge Ausgaben tätigen mag), aber bei einer Sache, gebe ich das offen und gerne zu: Wenn's um's Blut geht !
Ich kann kein Blut sehen. Schon gar kein eigenes. Und dann wollen die penetranten Viecher sich ausgerechnet an MIR schadlos halten.
Letztlich hilft es, in Bewegung zu bleiben, dem einen oder anderen Plagegeist gerade noch rechtzeitig eine mit zu geben und da die nicht so leicht in den Insektenhimmel zu befördern sind, stelle ich dann immer sicherheitshalber nicht nur einen meiner Prizessinnen-Schühchen drauf, sondern mich und den Ballast-Rucksack gleich noch obenauf. Das hebt, würden die Schwaben wohl sagen :-)
So spaziere ich alleine durch den Wald, an Kamerun vorbei bis an den Ortsrand von Stübeckshorn.
Was mir heute im Wald noch auffällt:
1. Da liegt quasi das Geld im Wald mitten am Weg.
2. Ordentliche (Rost-)Bratwürste kann es hier in Niedersachsen wohl nicht geben.
Über der oder das Rost kann man ja vielleicht noch irgendwie geteilter Meinung sein, aber bei die Bratwurst ... ?
Frage an die Daheimgebliebenen (oder eifrigen Googler): Wie lang ist DIE Wurst ?
Tipp: Das ist so ähnlich wie die Mathematik-Aufgabe aus der Unterstufe, wo dann am Ende nach der Farbe des Bären gefragt wird (reine Logik; eindeutig NICHT mehrdeutig) !
Habe ich gestern die Autobahn A7 gen Osten untertunnelt, so geht es heute zurück in den Westen:
Hätten sie eine Bank in die Unterführung gebaut, so wäre die kühle Stelle für eine Pause prädestiniert gewesen, aber so marschiere ich weiter. Kilometer um Kilometer. Stunde um Stunde.
Zwischenzeitlich muß ich mir noch ein paar Gedanken um die deutsche Straßenverkehrsordnung machen: Außerhalb geschlossener Ortschaften ist ja rechts überholen grundsätzlich nicht erlaubt. Weiler zählen NICHT als geschlossene Ortschaften.
Jetzt war ich aber so flotten Schrittes auf dem Gehweg unterwegs, daß ich glatt diese Kehrmaschine in voller Fahrt rechts passiert habe. *ups*
Seit der Luhequelle am Morgen wird es nämlich bis zum Stadtrand von Soltau heute keine einzige Bank mehr geben. Ja, das muß dieses Bankensterben auf dem Land sein, wovon immer wieder die Rede ist ...
Es ist mal wieder so warm, daß selbst die Kühe gesammelt den Schatten suchen:
Da helfen auch die Ventilatoren nicht mehr viel ...
Kurz nach einem sehr großen Pferde-/Ponyhof, finde ich zumindest einen großen Stein im Schatten, der ob seiner Form an einen Sessel erinnert (nur die Funktion der Löcher erschließt sich mir nicht). Da lasse ich dann den lieben Gott ausnahmsweise gleich mal für eine ganze Stunde einen guten Mann sein.
Insbesondere, weil dann noch ein Mädel mit einem Pferd und nach vielem Rufen ein Blitz von Mischlingshund angestürmt kommt: Der hat mehr Energie als die letzten 20 Hunde der vergangen Tage zusammen und ist wohl so eine Art Mischung aus Wirbelwind, Wasserratte und wandelnde Neugier.
Immerhin halbwegs ein Bild kann ich von ihm erhaschen, als er mal wieder den Bach durchpflügt. Das Pferd scheint das Temperament des Kerlchen bereits gewohnt zu sein und zuckt mit keiner Miene oder Mähne.
Am Stadtrand von Soltau geht es dann noch an (m)einem ersten Hermann-Löns-Stein vorbei:
Mir dünkt, das wird nicht der letzte seiner Art auf meinem Weg durch die Heide bleiben.
Mit ordentlich Pasta stärke ich mich dann noch für die morgige lange Etappe (> 30 Kilometer) bei mutmaßlich wieder hochtemperierten Bedingungen.
- Ingo und Carsten (von Celle/Soltau auf dem Heidschnuckenweg mit dem Zelt unterwegs gen Hamburg)
- 3 nette Schweizer aus der Ecke Luzern (mit Gepäcktransport auf dem Heidschnuckenweg gen Süden unterwegs)
- 3 junge Kerls (bereits am Morgen eher unrund laufend)
- Mädel mit Pferd und Bade-Hund
@Suywen: https://grenzsteintrophy.de/
AntwortenLöschenHier im Süden ist nun auch die nächtliche tropische Hitze angekommen.
@Frank_Z Mein Plan wäre der in der Nähe verlaufende Radweg... trage das Rad so ungern. Danke für den Link!
AntwortenLöschenHallo KK, heute mal direkt hier.
AntwortenLöschenDie Löcher in dem Stein waren dazu gedacht um den Stein an dieser Stelle zu spalten. Siehe hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Steinspaltwerkzeuge
Grüße aus dem Süden MIAU_90
Oh, danke für die lehrreiche Info !
LöschenGrüße aus der Südheide,
K2.
Ah, jetzt weiss ich, woher ich den Nick kenne.
LöschenEigentlich wollte ich schon diesen Link schon vor Wochen hier posten, als Kai eine lange Etappe geplant hatte:
https://www.geocaching.com/geocache/GC55YQC_u150-challenge
Es wurde in meinen Augen dann doch keine so lange Etappe ;-) und ich hatte damals nicht mehr gepostet.
PS: Ich sollte endlich mal online loggen, vor Ort war ich ja schon mit dem Fahrrad. :-)
Sorry, alter unsportlicher Mann ist kein D-Zug.
LöschenDas mit der Distanzhärte konnte mit dem Kätzchen aber bereits nachweislich und pfälzisch geklärt werden.
Loggen dürfte ich, wenn ich denn können täte.
Bis ins Ländle sind es noch ein paar Tage,
K2.
P.S.:
LöschenSolltest Du M-V dann nicht auch noch loggen, wenn Du schon dabei bist ? ;-b
Sollte noch so einiges loggen :-o Habe vorher erst den Ü60-Cache gesehen, den könnte man zusammen auch in 24h laufen, das muss nicht schnell sein :P
LöschenIn den Blaubergen hat mir das Einsprühen mit Sagrotan von Kopf bis Fuß geholfen hat, riecht halt nicht nach Parfümerie Douglas, aber es hilft��
AntwortenLöschenDer Marschallstab vom Bratwörschtmännle ist gefragt, oder?
Fräulein H. aus C.
Hallo Fräulein H.
Löschen1. Aber was wiegt das mutmaßlich flüssige Mittelchen ?
2. Und wie lang ist er ?
Schöne Grüße,
K2.
1. Wird noch ermittelt
Löschen2. Wissen 30, lt. Recherche 31 cm