Donnerstag, 19. Mai 2022

Tag 62: Neustart mit Hardware-Patch

Neuenbürg (Enz) - Dobel
(16,5 km - 570 Hm auf - 190 Hm ab)

Früh am Morgen mal wieder den Tripp Büro - Langwasser Mitte (U-Bahn) - Nürnberg Hauptbahnhof - Pforzheim - Neuenbürg an der Enz angetreten.

Kurz vor 12 Uhr mittags bin ich dann auch schon vor Ort, wobei es in den letzten Tagen ja einige substantielle Hürden, um nicht zu sagen (schmerzhafte) Stolpersteine gab, die die Fortsetzung meiner Wanderung ernsthaft gefährdet hatten.

Fangen wir mal mit der Hardware an: Letzten Sonntag wurde ein Leck im Hydraulik-Kreislauf diagnostiziert (warmes, rotes Rinnsal). Gut, wenn man eine erfahrene Software-Entwicklerin just zur Hand hat, die sich nicht nur mit dem Patchen von Soft- sondern auch von Hardware auskennt und "wegen der Kinder" (und Männer hat sie ja auch noch) passendes Material für lebensrettende Maßnahmen (ich kam nicht mal mehr dazu ohnmächtig zu werden) zur Hand hat und auch vor sofortiger, unbürokratischer Erster Hilfe nicht zurückscheut:

Was zuvor passiert war ?

Ich treibe ja von Zeit zu Zeit (so alle paar Jahre) ein wenig KAMPFsport (also mehr Kampf als Sport).

Und die Gegnerin konnte Karate.

Faktisch richtig, allerdings ist das noch nicht ganz der entscheidende Punkt: Tine wollte mich schon mehr als 10 Jahre nicht mehr umbringen und immer wenn sie dies glaubhaft androhte (aber es an ihren (Rest-)Kräften scheiterte) war dies in irgendwelchen Bergen und wir waren deutlich vor Pfingsten in Erlangen zugange (nix "Berch").

Auch die Vermutung von Ohrenzeugen, da wäre wohl eine Ritterrüstung im Spiel gewesen, trifft die Sache nicht wirklich, sondern tangiert nicht mal annähernd peripher.

Aber egal, hüllen wir den Mantel des Schweigens über die Ursache der lebensbedrohlichen Schienbeinerletzung und freuen wir uns, daß ich (vorerst) weiter am Leben bin und wieder von unterwegs berichten kann.

Den Flicken abzuziehen oder zumindest mal drunter zu schauen, habe ich mich auch noch nicht getraut. - Bin noch dabei, mir dafür Mut anzutrinken.

Vom Bahnhof geht es gleich mal ordentlich (und schweißtreibend) bergauf und über den Burgberg mit Ruine.

Nach dem Abstieg in die und der Querung der Altstadt geht es auf der anderen Seite des Flußes gleich mal wieder steil bergauf. 

Letztlich sogar höher hinaus als das Niveau der Burg zuvor.

Im Wald ist es dann - Gott sei Dank - meist schattig, denn die Mai-Sonne knallt ganz schön vom Himmel.

In den Höhenlagen des Nord-Schwarwaldes geht dann aber auf den freien dankenswerterweise zumindest ein ordentlicher Wind. 

Über 700 Meter über Normal-Null komme ich heute mehrfach hinaus.

Natürlich nichts im Vergleich zu den Alpen, aber verglichen mit Flensburg sind das natürlich schon ein paar Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt, und die Steigerung wird nun von Tag zu Tag kommen...

Mal ein etwas anderer Baustil bei dieser Schutzhütte am Weg, welche sogar mit Feuerstelle dahinter und zurechtgesägtem Feuerholz in verschiedenster (sortierter) Stückelung/Granularität ausgestattet ist.

Allerdings frage ich mich bei einer kleinen Pause im Schatten, ob 

1. das Bauwerk für Unwetter nicht etwas zu löchrig sein könnte

2. der grobe Schotter am Boden wirklich der optimale Belag zum Biwakieren ist 

Immerhin sind die beiden Bänke breit genug, daß zumindest zwei Personen darauf wohl ganz gut schlafen könnten.

Neben den sonst eher an Steilhängen vorkommenden, Frost-abgesprengten Felsbrocken, wimmelt es in diesem Wald von "speziellen" Engels-Kunstwerken und -Sprüchen.

Bin ich in der Folge des Sonntags etwa doch verblutet und gar nicht mehr richtig am Leben und bei Sinnen ?

Nun, man weiß es nicht, aber zumindest hatte ich die Tage mich DARAN (mit dem bekannten Ergebnis) versucht:

Kurz vor dem Verlassen des Waldes bei Dobel steht dann noch dieser Engel am Wegesrand:

Da ich nach Ostern ja bereits ein ganzes Stück über Pforzheim hinaus gelaufen war, ist heute also nur ein kurze Teil-Etappe noch zu gehen gewesen, allerdings waren 29-31 Grad schon aufwärmend - vor ein paar Wochen waren es in Neuenbürg noch 15 Grad weniger.

Was meine Mitbewohner jetzt noch per E-Mail unmißverständlich erhalten haben, damit sie Bescheid wissen,

1. wo der Traumtänzer ist

2. was ihr Job während meiner Abwesenheit ist :-)


Begegnungen:

- 2 Störche (auf Anreise)

- 1 Eichhörnchen

- 1 Milan

11 Kommentare:

  1. Kleiner Tipp zum Pflaster entfernen: gleichzeitig husten. Auch dein Gehirn schafft nur ein was zu verarbeiten, entweder Husten oder Schmerz! Bleibt nur die Frage: kannst du Multitasking? Naja, notfalls fault es ab.

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    1. Oh, danke für den an sich bestimmt prima Tipp, allerdings sehe ich dabei folgende potentielle Probleme:
      1. Mein Vater würde wohl bezogen auf seinen größten Sohn sagen: "Welches Hirn ?"
      2. Multitasking ? Ein Mann ?
      3. Vorsätzliches Husten in Corona-Zeiten: Na hoffentlich sind keine Chinesen in der Nähe, sonst könnte das grob fahrlässig ähnlich wie bei den eingemauerten Frauen aus dem Mittelalter enden.
      Faul klingt dagegen nicht schlecht. Ich hoffe, das war auf das Pflaster und nicht das Bein bezogen ?!
      Sonnige Grüße,
      K2.

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  2. Denke, das erledigt sich bei der nächsten oder übernächsten Dusche von alleine, ohne dass du es groß mitbekommst :) Musst dich halt beim Abtrocknen auf den Anblick gefaßt machen ;)

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    1. Danke für die umsichtige Warnung: Seit heute bin ich in der Dusche nur noch mit Sonnenbrille anzutreffen.

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    2. P.S.: Die Wette mit den 2 Duschen halte ich übrigens. Warm UND (ganz) kalt ;-b

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    3. Ich hatte im Sommer einen Patienten, der zur Corona-Zweitimpfung kam und noch das Pflaster der ersten am Arm hatte. Die war sieben Wochen her ...

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    4. Es ist immer wieder beeindruckend wie der/mein Mann aus dem Norden unaufgeregt zu allen möglichen Themen/Lebenslagen Zahlen-Daten-Fakten ("mit deN ZDF sieht man besser", heißt es ja zumindest in der Fernsehwerbung für Hörbeeinträchtigte) parat hat.
      Ich könnte jetzt versucht sein/werden, das Pflaster auch einfach mal bis zum Stein des Anstoßes kleben zu lassen.
      Wären zwar keine 7 Wochen, aber schon eine gute Weile, die Ding haben wollte ;-)

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  3. Werde das bei nächster Gelegenheit mit deinem Papa besprechen....

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    1. Bei dem Gespräch wäre ich ja gerne Mäuschen. Man halte mir auf dem Laufenden ! - Aber nicht mit Trab oder Galopp zu verwechseln...

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  4. Mich irritiert jetzt "seinen größten Sohn". Hab ich was verpasst?

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    1. Der "Supermama" (eine Frau von Sinnen) war das auch bereits aufgefallen, aber die deutsche Sprache oder die multiplen Persönlichkeiten... Du weißt schon ?! :-)

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