Freitag, 24. Juli 2020

Tag -1: Der Sturm vor der Ruhe

Um 15:30 Uhr gedachte ich, die Arbeit für diesen Sommer einzustellen, den letzten fragwürdigen Kollegen hatte ich dann fünf vor VIER aus der Leitung.
Die Bodenkontrolle hatte sich für 17:30 Uhr zwecks Abholung aus heimatlichen Gefilden und Überführung nach Erlangen angekündigt.
Das Motivations-Abschieds-Essen mit einer Guru (oder wie nennt man weibliche Fachfrauen ? - mutmaßlich Gurvi, aber das versteht dann wieder keiner - naja, wäre bei meinen Ausführungen auch nichts wirklich neues ;-) war am üblichen Orte (Pleitegeier) mit dem üblichen Henkersmahle (für die üblichen Gurus: Bananen-Pizza mit scharfem Curry) für 18:30 Uhr anberaumt.

Tja, blieben nur noch ein paar wenige (ca. 2 Dutzend) ToDos und da waren so legere Kleinigkeiten wie Rucksack-Packen dabei.

Also eigentlich war ja alles vorbereitet:


Nur hatte ich KEINE Ahnung, ob das auch alles in den neuen, mit 45+10 Litern deutlich verkleinerten aber farbigen (damit man im Flachland gesehen wird) Rucksack passen würde:


Naja, der große 60+15 von 2014 und 2017 aus dem Keller wäre zur Not zwar ein farbloser aber sicherlich hochfunktionaler Ersatz gewesen. Mit etwas Drücken, Ziehen und Stopfen paßte das meiste bereits bis 17:10 Uhr hinein.

Dann klingelte es an der Wohnungstür.
Voreilige Nachbarn zu verabschieden ?
Der Bauträger, der die Dusche sanieren will ?
Zeugen Jehovas ?
Egal. Hauptsache schnell abgewimmelt  ! - Schwungvoll die Tür aufgerissen und Gesichtszüge entglitten: Das Taxi !

Nun, ich muß mich natürlich für meine Mimik dem hilfsbereiten, entspannten Lächeln gegenüber eigentlich entschuldigen, aber in dieser Situation ...

Hätte ich das auch nur geahnt, hätte ich ja einen entsprechenden Arbeitsplan zur (stillen) Abarbeitung vorbereitet gehabt, so war Improvisation gefragt, das fleißige Helferlein arbeitete aber in großen Teilen selbstständig und letztlich waren auch die letzten technischen Hürden (das "Ich bin dann mal weg" wollte erst nicht durch die zu diesem Zeitpunkt noch funktionierende Leitung) gemeistert.

Der Rest von oben (der noch nicht im Rucksack war) ging dann separat mit auf die Überführung in die kleine Großstadt im Osten.

18:28 Uhr Ankunft mit der Bodenkontrolle (Mensch, jetzt wird man sogar schon vor dem Start gesteuert) am Pleitegeier. Kann mich an keine solche Situation erinnern, wo ich mal nicht das akademische Viertel ausgenutzt hätte.

Tine vermutlich auch nicht. Sie kam entsprechend passend ;-)

Im heimischen Kampf, wer bei den Kindern bleiben darf und wer den Kurzgeschorenen verabschiedet, hatte sie diesmal die "Kennt-sich-mit-Wandern-aus"-Karte gespielt und war höchstselbst erschienen.

Nun, mein Chef-Motivator* (also erst war er mein Chef, dann 2014 und 2017 derjenige, der mich für meine Touren wahnsinnig motivierte - der kann das nicht nur in beruflichen Dingen, sondern auch was so Freizeit-Kram angeht !) war also abwesend, aber nichtsdestowenigertrotz war die traute Dreier-Runde ein würdiger, vertrauter und motivierender Abschied.
Erst an diesem Abend in eine kurze, um nicht zu sagen sehr kurze Nacht und dann (hoffentlich) für lange Zeit ... 



* Daß mir Udo als Chef mal einen Sid (das ist das Faultier mit der Otto-Stimme aus "Ice Age") schenkte, könnte Menschen, die ihn nicht kennen (und auch nicht die beigefügte verschlüsselte Botschaft entziffert hätten) schon ein wenig bzgl. meiner einer zu denken geben, aber er bezog das - so sagt man - nur auf die Bewegungsfäule.
Nachdem ich Kritik gegenüber ja TOTAL aufgeschlossen bin, habe ich mir im nächsten Jahr meine Arbeitskollegin und seine heutige Ehefrau geschnappt (bzw. sie mich erduldet) und mich von ihr 2008 von München nach Venedig über die Alpen jagen lassen. Der Rest der Geschichte(n) ist ja bekannt ...
Ja, Tine hat also durchaus Weit-Wander-Kompetenzen - ist zwar ein paar Tage her, aber das ist wie Radfahren: Verlernt man nicht, macht manch einer nur einfach nicht mehr ;-) 


Begegnungen:
- Ursula
- Bodenkontrolle
- Tine
- eine schwarze Katze
- Geier

5 Kommentare:

  1. Wohw! Vielen Dank für die hübsche Postkarte aus dem hohen Norden (mit passender Marke). Früher Vogel... Ich sags ja. Hat mich sehr gefreut!

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  2. Hey... das kommt dabei raus, wenn man vor der Tür auf die (bestimmt nicht zu früh ankommende) Hauptperson wartet ;-)
    Aber wir haben uns ja dann noch gefunden.
    Ich war übrigens den ganzen Donnerstag ziemlich nervös und bin echt froh, jetzt einige Lebenszeichen von Dir hier zu lesen. Ich war schon kurz davor, mich an die Bodenkontrolle zu wenden und zu fragen, wie es dir ergangen ist :-)

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    1. Sorry, das nächste Mal (nach der Wanderung, ist ja vor der Wanderung - oder so ähnlich ;-) werde ich Orts-Zeit-Relation genauer spezifizieren.

      Bist ja aber ein findiges Köpfchen !

      LG, K2.

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  3. Da haben wir uns wohl den gleichen Rucksack gekauft und dann auch noch in der gleichen Farbe :-O Nach MV mit 35+10 musste es in Zeiten von Corona mangels Unterkünften und ausreichend Apfelstrudel eine Nummer größer sein.

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    1. Hey Meister.

      Dann könnten wir irgendwan ja mal Tour zusammen im Partnerlook gehen.
      Nur verwechseln dürfen wir nicht !

      Cu K2.

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